Donnerstag, 26. Oktober 2006

Monat der Fotografie

Zwischenraeume

Im bevorstehenden November schlägt der europäische Monat der Fotografie zum zweiten Mal auch in Wien Wurzeln. Zahlreiche Kulturinstitutionen von Museen bis Kleinstgalerien widmen sich in 88 Ausstellungen der Fotokunst und geben speziell auch österreichischen KünstlerInnen eine lebendige Präsentationsmöglichkeit. Daneben finden sich ein Dutzend Rahmenveranstaltungen von Workshops bis Lectures, die sowohl das praktische Arbeiten vermitteln aber auch aktuelle Entwicklungen in der Fotografie diskutieren. Speziell das Aufkommen digitaler Bearbeitungsformen, die scheinbar endlose Reproduzierbarkeit und die zahllosen Modifikationsmöglichkeiten machen es schwierig zu beurteilen ob es so was wie Originalität und Exklusivität in der Fotografie noch gibt. Die europäische Dimension erhält das biennal angelegte Festival durch Kooperationen mit Paris, Berlin, Rom, Bratislava, Moskau und Luxemburg, wo zeitgleich vergleichbare Veranstaltungen stattfinden. Eröffnet wird der Monat der Fotografie am 2.November in der Albertina.

Link: www.monatderfotografie.at

Montag, 23. Oktober 2006

Unter Beobachtung

BBA-adler

Auf all jene die sich um Kontrolle, Überwachung und Bevormundung besonders verdient gemacht haben wartet am Mittwoch vielleicht einer der beliebten Big Brother Awards. Neben den bewährten Kategorien "Business und Finanzen", "Politik", "Behörden und Verwaltung", und "Kommunikation" wird dieses Jahr zum ersten Mal auch ein Preis für die dümmste Ausrede vergeben. Mit Brigitte Ederer (Siemens AG Österreich) steht die Gewinnerein dieser "Pro-Stupiditate"- Auszeichnung aber bereits fest. Für die Kategorie "Öffentliche Volkswahl“ kann noch bis heute Mitternacht abgestimmt werden.Highlight wird wohl auch diesmal die Vergabe des Lifetime-Achievment-Awards sein, der seit 2004 den klingenden Namen „Lebenslangen-Ärgernis-Elisabeth-Gehrer-Preis“ trägt.
Wenn ihr selbst nächstes Mal unter den Nominierten sein wollt finden sich heuer bestimmt einige reizvolle Inspirationsquellen. Da finden sich Schulen die in Hochsicherheitstrakts verwandelt werden, Fußfesseln für Kinder oder Fernsehsysteme die das Wegschalten bei Werbeblöcken verhindern.
Die Verleihungs-Gala findet am 25.10 um 21:00 im Wiener Rabenhof Theater statt.


Mehr unter www.bigbrotherawards.at

Samstag, 21. Oktober 2006

Plaudern mit Peter Whitehead

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Ein Viennale Tribute widmet sich dieses Jahr dem Dokumentarfilmer Peter Whitehead. 1937 in Liverpool geboren war er in den 60ern mitten drin im Strudel des Swinging London und liefert in seiner kurzen Schaffenszeit als Filmemacher beeindruckend persönliche Einblicke in die Rock- und Pop Szene der damaligen Zeit. Er begleitete die jungen Rolling Stones auf Tour, filmte einen der ersten Auftritte von Pink Floyd und selbst eine Affäre mit Nico wird ihm nachgesagt. Neben zahlreichen zusammengetragenen Filmchen und Schnippslen im Rahmen des regulären Festivalprograms kann man am 23. Oktober auch Peter Whitehead persönlich in der VIENNALE Zentrale antreffen. Für all jene die sich für die Beat-Generation begeistern bestimmt eine amüsante Gelegenheit.

Link: www.viennale.at

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Neulich bei der Wiener Tourismuskonferenz

WienTourismus1

Am vergangenen Dienstag traf sich die Wiener Tourismusbranche im Wiener Rathaus. Was wohl in etlichen Palmtops als sleep’n’eat Veranstaltung für den Nachmittag geplant war gönnte sich dann doch ein bisschen Kontroverse und lernenswertes für die Gäste. Präsentiert und diskutiert wurde nämlich die touristische Positionierung Wiens und da scheint es ein kleinwenig zu brodeln. „Lebenslust und Kunstgenuss“ ist die etwas dick aufgetragene Catchphrase für das Jahr 2007 und für mich, MQ-Man, ist es nicht ganz unspannend zu erfahren wie sich die Stadt in Sachen Kunst und Kultur nach außen präsentieren will. Die Diskussion darüber was man gern von sich zeigt ist ja nicht zuletzt geprägt davon wie man sich selber sieht, also ein astreiner Identitätsdiskurs. Eine spaßige Sache wie ich finde. Die ultimative Zielgruppe: Die Jungen aka die Kreativen aka die jungen Kreativen aka die junge kreative Szene. Diese Leute anzulocken ist das ultimative Legitmationsmuster für das eigene Handeln, nicht nur in dieser Branche, und so freuen sich auch die Adabeis Elisabeth Gürtler (Opernball, eh scho wissn) und Tanzschul-Thomas (Elmayer) von der „Begeisterung der Jugend für Bälle“ zu berichten. Auf den ersten Blick wirkt das Geriss um die Jungen angesichts der demographischen Entwicklung völlig schwachsinnig. Auf den zweiten macht das durchaus Sinn. Gerade der Mangel an Jugendlichen macht sie extra interessant, denn auch alte Leute stehen drauf von Jungen umgeben zu sein. Das gilt für diejenigen die bereits eine popkulturelle Sozialisation hinter sich haben vielleicht umso mehr. Also braucht es eine Weiterentwicklung des Wiener Kulturprofils. Dabei gibt es aber ein dickes Problem: Mozart verkauft sich wahnsinnig gut. Und irgendjemand wünschte sich angesichts der Nächtigungs- und BesucherInnenzahlen tatsächlich jedes Jahr ein Mozartjahr. Gerald Matt von der Kunsthalle war allerdings von der Aussicht auf ein „Geriatriezentrum Wien“, wie er meinte, wenig angetan, worin sich aber genau diese Angst vor dem Alter widerspiegelt. Und zwar nicht nur vor dem eigenen Altern (Direktor Matt ist ja noch ein junger Hüpfer), sondern davor nur von Alten umgeben zu sein. Das wirkt einfach trostlos und will niemand. In diesem Sinne stand die bisher hochlukrative Welt des musealen, charmant angestaubten Wien von Gürtler und Co, jener auf dieser Konferenz verkörpert durch die Berufsjugendlichen Thomas Rottenberg und Electric Indigo gegenüber. Wer will sich da schon entscheiden müssen? Wie auch immer, die Berufsjugendlichen gaben sich rätlich Mühe zu erklären was die „jungen Leute“ so an Wien schätzen und was es in diesem Sinne zu tun gäbe, mussten aber bereits auf halbem Weg halt machen um den Anwesenden zu erklären worum es sich beim Flex handelt. Zumindest kann man nächstes Jahr vielleicht darauf aufbauen. Denn obwohl das Flex selbst schon längst nicht mehr der Ort für die wirklich interessanten Dinge in Wien ist, verfügt es über eine vermittelbare Reputation. Mir blieb schließlich ein tristes aber nicht hoffnungsloses Bild von diesem Nachmittag. Um das biedere Bild der „Ballmetropole“ zu überkommen oder zumindest um einig Facetten zu erweitern muss sich zu aller erst das Selbstbild ändern, denn in vielen (einflussreichen) Köpfen ist die Vielfalt der Kulturaktivitäten in Wien noch nicht angekommen.

Sonntag, 15. Oktober 2006

The Artists Strike Back

ArtCriticsAward

Als KünstlerIn braucht es eine ziemlich dicke Haut. KritikerInnen verreißen das eigene Schaffen, Jurys verziehen Augenbrauen und Mundwinkel in alle erdenklichen Richtungen und Förderstellen retournieren standardisierte Ablehnungsbescheide, die einen semi-offensichtlich als hoffnungslosen Knilch abwatschen. Da muss man schon wegstecken können. Beim KünstlerInnennetzwerk Kunstwerft möchte man den Spieß nun ein wenig umdrehen. In Kooperation mit basis-wien, dem Dokumentationszentrum für österreichische zeitgenössische Kunst, wird ab 2007 der Art Critics Award vergeben und über dessen Vergabe sollen diesmal KünslerInnen zu rate sitzen. Die Medienobservation übernimmt dabei die basis wien. Für den Juniorpreis sollen junge NachwuchsjournalistInnen ihre Beiträge einschicken.
Alles in Allem ein gute Idee wie ich finde, denn dass das Rezensionswesen nicht selten ein rechtes Tölpel-Dasein führt, darauf darf gerne hingewiesen werden. Viel interessanter fände ich allerdings im Zuge einer solchen Medienbeobachtung in einem Aufwasch auch auf spezielle Negativbeispiele hinzuweisen. Besonders beliebt beispielsweise etwa bei Rezensenten unter Zeitdruck, ich darf aus dem Nähkästchen plaudern, das Rezept Instant Review. Man erhitze die Gemüter auf leichter Flamme, am besten mit einem irgendwie zum Thema führenden Witzchen, rühre zwei bis drei Mal im Wörtersalat der Presseaussendung (die MS-Word Synonymsuchfunktion leistet hier echte Wunder) und garniere anschließend je nach Tageszustand (ein komplizierter Quotient aus Verdauungsbefindlichkeit, Beziehungsstatus und Wetterfühligkeit) mit einer ätzenden oder charmanten Bemerkung über den oder die hinter dem Werk stehende/n KünstlierIn. Zugegeben kein Leckerbissen, aber wenn der Redaktionsschluss naht gibt es auch mal Rest'lessen. Unter www.artcriticsaward.com findet ihr nähre Infos z.B. wie man am Wettbewerb teilnehmen und es besser mache kann und auch den Pressrelease in dem ich für diesen Blog-Eintrag herumgerührt habe.

Alles Liebe euer MQ-Man

Samstag, 14. Oktober 2006

Kulturpolitik und Demokratie

oezp
Weil gerade ein schöner Samstagabend ist, aber mich der grassierende Schnupfen ein bisschen außer Gefecht setzt hat an dieser Stelle der Hinweis auf etwas Akademisches für lesefreudige LeidensgenossInnen. Die aktuelle Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft widmet sich unter dem Titel „Kulturpolitik und Demokratie“ dem Verhältnis von Kunst, Kultur und Politik. Leider hab ich das Heft selbst noch nicht in die Finger bekommen, aber online kann man bereits das Editorial und einige Abstracts abrufen.
Monika De Frantz Beitrag beschäftigt sich z.B. mit der Hauptstadtsymbolik in Wien und Berlin. Dazu zieht sie die Diskurse um den Bau des Wiener Museumsquartier und den Abriss des Berliner Reichspalasts heran um zu analysieren welche Motive bei der Planung derartiger Großprojekte in einer Hauptstadt eine Rolle spielen, mit der Schlussfolgerung, dass „anstatt der geplanten Neudefinition eines kohärenten städtischen Leitbilds die Hauptstadtkultur zur politischen Arena symbolischer Konflikte über Globalisierung und nationale Identität wurde“. Darüberhinaus befassen sich weitere Essays mit der Bewertung der Kulturpolitik seit dem Jahr 2000 oder der Analyse der österreichischen Kulturföderungsverwaltung.
Präsentiert wird diese Publikation im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 24.Oktober um 18:00 in der Musikuniversität Wien, Joseph Haydn Saal, 1030, Anton von Webern Platz 1. Mit den HerausgeberInnen und AutorInnen diskutieren Carina Felzmann (ÖVP), Christa Muttonen (SPÖ) und Wolfgang Zinggl (Die Grünen).

Link: www.oezp.at

Freitag, 6. Oktober 2006

Die Lange Nacht der Museen

Damit es auch niemand vergisst. Morgen Samstag findet die Lange Nacht der Museen statt und um 12€ lassen sich sämtliche Wiener Museen durchforsten. Zum beliebten Volkssport wird dabei zusehends vor allem das Abklappern jener Ausstellungsorte die einem sonst so gar nicht in den Sinn kommen wollen. Auf keinen Fall fehlen in der nächtlichen Routenplanung sollte das Wiener Bestattungsmuseum. Im Rahmen des Sargtests kann man hier bereits das Angebot zum Probeliegen wahrnehmen. Eine gute Idee angesichts der Tatsache wie viel Zeit man schlussendlich unter der Erde zu verbringen hat. Und manch einem von uns bleibt nach einem desastreusen Erdendasein immerhin der Trost eines stilvollen Abgangs.

http://langenacht1.orf.at/

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Funk im Gartenbau

Philiale
Die elegante alte Dame unter den Wiener Stadtkinos bekommt dieser Tage ein funkelndes Accessoire um den Hals gehängt. Morgen nämlich feiert die philiale ihren Betriebsstart im Foyer des Gartenbaukinos im Rahmen eines launigen Eröffnungswochenendes. Dass es sich dabei um einen Ableger des Alleskönner-Lokals in der Gumpendorferstrasse handelt verrät der Name, wird sich aber auch in der bewährten Multifunktionalität aus Gastro-, Veranstaltungs-, DVD-, Buch- und CD-Angeboten widerspiegeln, hier allerdings mit einem klaren Filmfokus. Auch das ohnehin schon stilsichere Interieur wird ein bisschen aufgepeppt und selbst zur schon so lange verriegelte Galerie über dem Buffet Bereich soll es nun wieder Zutritt geben. Während der Viennale (13. bis 25.Oktober) gibt es einen Medienstand in Kooperation mit dem Alphaville Video Store und geöffnet bleibt die Lounge im Zuge dessen gleich bis 4 Uhr Morgens. Danach soll der Betrieb rund um das reguläre Gartenbauprogramm stattfinden und einmal monatlich zum „Ball of Fame“ Tanzabend geladen werden.

Freitag, 6. Oktober, 22.30 Uhr
Weltpremiere des Kurzfilms "Lounge". Anschließend: Live-Auftritt von Louie Austen.

Samstag, 7. Oktober, 22.00 Uhr
Erster "Ball of Fame":
DJ Rayna & seine Freunde spielen Altes, Funkiges, Rares, Seelenvolles. Visuals von Deep Fjord

Beides bei freiem Eintritt.

http://www.phil.info/
http://www.gartenbaukino.at/

MQMan

Kultur für alle

MQ-Man in Aktion

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