Winterlarifari
Die Tatsache dass der Winter derzeit nicht so tut wie er soll sorgt für einiges Kopfzerbrechen unter den heimischen Organisatoren saisonabhängiger Veranstaltungen und Locations. Tatsächlich steht der Beschneiungsgroßmacht Österreich und den verbündeten Warlords von Flachauwinkel bis St.Anton modernstes Material im Kampf gegen die unliebsame Witterung zur Verfügung. „Wir lassen uns von der Natur nicht beeindrucken“, bellte kürzlich ein Ischgler Tourismusfalke in eine ZIB 1-Kamera. Und seit Freitag, dem offiziellen Starttermin der Wintersaison, wird zurück geschossen, mit allem was die Schneekanonen aus Chemikalien und lauwarmem Wasser zu produzieren vermögen. Ein nahezu alchimistischer Vorgang könnte man sagen - aus Gatsch wird Gold. Ökologisch ist das natürlich eine Katastrophe, denn irgendwo sickert das Zeug anschließend ja hin. Vielerorts bereits erkannt hat man trotzdem, dass wenn das mit dem weißen Wunderland nicht so recht klappt, man auf alternative Methoden setzen muss um Leute anzulocken. Was sich im entsprechenden Strategie-Paper dann gerne als Kulturschiene oder Kunstevent umschreibt entpuppt sich anschließend aber auch mal als Auftritt der aus Kategorie Pussy Cat Dolls.
Im urbaneren Umfeld nascht man ebenfalls all-jährlich gerne mit am Winterlarifari. Zu den besseren Optionen im Punschstandl- und Duftkerzenchaos gehört dabei allerdings der Winter im MQ. Hier würde zwar ein bisschen Schnee atmosphärisch gut tun, Direktor Waldner hat sich aber noch nicht zur Anschaffung einer Schneekanone durchgerungen. Braucht’s auch gar nicht denn nebst bewährtem Eispalast, DJ-Line und Eisstockschießen gibt es einen hübschen, neuen Hindernisparcours für ferngesteuerte Autos platziert auf dem MQ-Wasserbecken. Ein grandioses Vergnügen darf ich sagen und sollte es demnächst doch schneien wäre das Konzept vielleicht zu einem Crashcar-Pistenraupen-Derby rund um’s Leopold und das MUMOK extrapolierbar.
mqman - 4. Dez, 14:21